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Ver.di Innovationsbarometer 2017: Open Innovation in den Augen von Mitbestimmungsträgern

Das ver.di-Innovationsbarometer gibt über die Innovationsfähigkeit im Dienstleistungssektor Auskunft. Es basiert auf Umfragen unter Mitbestimmungsträgern, die der Vereinten Dienstleistungsgewerkschaft  ver.di  angehören: Arbeitneh-mer/innen-Vertreter/innen in Aufsichtsräten sowie Vorsitzende von Betriebs- und Personalräten. Im Mittelpunkt der Auswertungen des Innovationsbarometers steht das Konzept von „Open Innovation“, verstanden als Öffnung des betrieblichen Innovationsprozesses– zumeist nach außen unter Einbezug externer Akteure. Open Innovation bezieht gezielt Akteure unabhängig von ihren institutionellen Zugehörigkeiten in die Gestaltung von Innovationen ein. Unabhängig von Schwächen der Definition des Konzeptes der Open Innovation ergeben sich einige interessante Hinweise.

Insgesamt gesehen werden im Dienstleistungssektor zwar häufig Unternehmensberater und Kunden als Informationsquelle bei der Suche nach Innovationen einbezogen, aber weder flächendeckend noch kontinuierlich. Die Energiebranche und die IKT-Branche erweisen sich als relativ offen für die Nutzung externer Informationsquellen, wohingegen die Öffentliche Verwaltung dies weniger der Fall ist. Der bösartige Schluss, dass die Öffentliche Verwaltung erstens nicht viel innoviert und wenn sie es denn tut, die Bürger und Bürgerinnen nicht einbezieht, lässst sich mit den Daten aber nicht belegen.

Weiterhin belegt die Befragung, dass zwar Kunden als Informationsquelle genutzt werden, aber das Kundenfeedback nicht alle an dem Innovationsprozess Beteiligten erreicht. Auch hier spielt die Öffentliche Verwaltung eine unrühmliche Rolle. Ausserdem weist der Bericht daraufhin, dass Beschäftigte, die ausserhalb des Teams der Kerninnovatoren arbeiten, wenig eingebunden werden. Der bereichsübergreifenden Vernetzung wird von den Unternehmen wenig Bedeutung beigemessen. Leider zeigt sich in der Befragung auch, dass der Innovationsprozess mit einer höheren Arbeitsintensität und mehr Belastungen verbunden ist.

Die betriebliche Mitbestimmung spielt im Innovationsgeschehen kaum eine Rolle. Die Mitbestimmungsorgane werden in den Bereichen der Innovation mit Produkten und Dienstleistungen kaum einbezogen, bzw. erst am Ende des Prozesses.

Der Bericht steht unter https://innovation-gute-arbeit.verdi.de/innovation/innovationsbarometer/innovationsbarometer-2017 zum Download bereit.

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