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DGB-Index Gute Arbeit: Arbeit und Digitalisierung 2022

Ver.di hat eine neue Sonderauswertung des DGB-Index Gute Arbeit zum Thema Arbeitsbedingungen und Digitalisierung für den Dienstleistungssektor veröffentlicht (s. Anlage).

Demnach arbeiten mittlerweile 68 Prozent der Beschäftigten im Dienstleistungssektor in sehr hohem oder hohem Maß mit digitalen Mitteln. Insgesamt gesehen unterscheiden sich die Beschäftigten, die ein hohes Maß an Digitalisierung in ihrer Arbeit angeben, nicht allzu sehr von denen, die ein niedriges Maß angeben – bis auf die Kategorie „Arbeitsintensität“! Sie liegt mit 46 Indexpunkten im Bereich „Schlechte Arbeit“. Interessant ist auch, dass die Teilnahme an Videokonferenzen bedeutete für 34 Prozent derjenigen, die an solchen Konferenzen teilnehmen, einen Zuwachs ihrer Arbeitsbelastung bedeutet. Demgegenüber stehen und 12 Prozent, die eine Verringerung der Arbeitsbelastung durch Videokonferenzen sehen.

Ver.di hat auch eine Analyse einzelner Fragen nach Branchen vorgenommen.

Angesichts dessen, dass die Dienstleistungsforschung wie ein Mantra verkündet, dass die Digitalisierung die Arbeit erleichtert, müssen die Ergebnisse der Auswertung erschrecken. Die Zahl der Beschäftigten, die eine Verbesserung der Arbeit sehen, ist gering, selbst in der IKT-Branche. Dagegen ist die Zahl der Menschen, die eine Verschlechterung sehen hoch, Selbst in der digitalisierungsaffinen IKT ist es fast ein Drittel der Beschäftigten, die eine höhere Belastung sehen. Der „Dreiklang Dienstleistung – Arbeit- Digitalisierung“ ist eine Disharmonie sondergleichen. Dem wird sich auch die Dienstleistungsforschung stellen müssen.

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