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Zu K.J. Zink: Arbeit in globalen Lieferketten

Arbeitswissenschaft - werde zukunftsfähig!

Klaus J. Zink hat schon mehrfach Herausforderungen der Arbeitswissenschaft aufgezeigt: vor ca. 20 Jahren das Problem der Nachhaltigkeit (vor kurzem: Zink, 2020), oder die Behandlung der Sozialwirtschaft (vgl. Zink, Weber 2021). Jetzt legt er zusammen mit anderen Autoren und Autorinnen die Arbeit in globalen Lieferketten und das Lieferkettengesetz der Arbeitswissenschaft ans Herz.

Das Geleitwort zu dem Buch schreibt Eberhard Ulich. Er bemängelt im Geleitwort, dass arbeitswissenschaftliche Konzepte in dem „Gesetz über die unternehmerischen Sorgfaltspflichten zur Vermeidung von Menschenrechtsverletzungen in Lieferketten (Lieferkettensorgfaltspflichtengesetz LkSG)“ nicht vorkommen. Ulich weist aber nicht nur auf die Schwächen der Beziehung Gesetz – Arbeitswissenschaft hin, sondern spricht der Publikation eine „erhebliche praktische Bedeutung“ zu. Dies gilt zum einen für die Analyse der konkreten Arbeitsbedingungen in der Lieferkette, wie auch für die Ausbildung der Verantwortlichen.

Zink sieht drei Ziele der Publikation. Zunächst einmal die arbeitswissenschaftliche Unterstützung deutscher Unternehmen bei der Umsetzung des LkSG. Dann die Erschließung neuer Zielgruppen in deutschen Unternehmen für arbeitswissenschaftliche Sachverhalte. Das dritte ist die Weitung des arbeitswissenschaftlichen Gegenstandes vom Unternehmen zur Lieferkette, zum Produktlebenszyklus (S. 151 ff). Leider geht Zink das Zielgruppenproblem nur sehr eng an. Die arbeitswissenschaftliche Unterstützung sollte auch die deutschen Gewerkschaften und die betrieblichen Interessenvertretungen umfassen.  Die Weiterentwicklungen der Arbeitswissenschaft sind nicht nur durch die Beteiligung der GfA möglich, sondern sie bedürfen auch der „Zuarbeit“ von aussen, von Disziplinen, die nicht unmittelbar mit der GfA verknüpft sind, aber – manchmal auch unbewusst – Arbeit gestalten. Und letztlich muss auch die Forschungs- und Entwicklungspolitik des Bundes und der EU eingeschlossen werden, um neue Wege zu gestalten.

Ich kann keine ausführliche Rezension der Publikation geben. Dazu bedarf es mehr Zeit und auch einer konkreteren Diskussion. Aber an Hand dreier Begriffe will ich einige Bemerkungen machen:

  • Das „Kettenproblem“
  • Arbeitswissenschaft!
  • Zukunft der Wertschöpfung

Weitere Informationen sind im Anhang zu finden.