Pünktlich zum Jahresende 2019 ist der von Lothar Schröder herausgegebene und von Beate Eberhardt und Nadine Müller redigierte Sammelband 2020 "Gute Arbeit. Arbeitsschutz und Digitalisierung - Impulse für eine moderne Arbeitsgestaltung" erschienen. Dem in hoher Auflage publizierten Übersichtswerk aus der betrieblichen und forschungsstrategischen Praxis ist eine breite Beachtung zu wünschen, fasst es doch wesentliche Aspekte der mit der Digitalisierung verbundenen Veränderungen der Arbeitswelt zusammen - oft mit pointierten Standpunktklärungen. So betonen Sarah Nies/Josef Reindl/Dieter Sauer in Auseinandersetzung mit industriesoziologischen Studien von Brown/Lauder/Ashton (2011) und Nachtwey/Staab (2015), sie sähen, gestützt auf eigene empirische Untersuchungen, in den aktuellen Entwicklungen der Verknüpfung von marktorientierter Reorganisation und digitaler Transformation von Arbeit "keine Rückkehr zu einem traditionellen, direkten Kontrollmodus im Sinne eines 'digitalen Taylorismus'" (S. 27).
Die insgesamt 16 Beiträge sind von hoher Qualität und decken alle aktuellen Themenbereiche der Veränderungen in der Arbeitswelt ab. So wird Künstliche Intelligenz ausführlich als Herausforderung für die Mitbestimmung und (vom Herausgeber, dem langjährigen Mitglied des ver.di-Bundesvorstands) in ihren weiteren Auswirkungen auf die Arbeitsqualität behandelt (S. 209-220). Neue Herausforderungen für Arbeits- und Gesundheitsschutz werden ebenso beachtet wie Praxisbeispiele guter Arbeitsgestaltung aus den Bereichen Hafenwirtschaft (Eurogate), Handel und bei der Deutschen Post AG.